Ordensritter im Deutschen Orden
Nur wer bereits adelig geboren wurde, hatte im Orden die Möglichkeit auch Ordensritter zu werden. Mit Eintritt in den Orden übergab der Kandidat allen weltlichen Besitz an den Orden. Ihm wurden durch den Orden Kleidung, Nahrung und Obdach, sowie die notwendige Ausrüstung für den Kampf gestellt.
Jeder Ritter hatte Anspruch auf 2 vollständige Sätze Kleidung, sowie im Winter zusätzlich gefütterte Kleidung und eine zusätzliche Decke.
Innerhalb des Ordens waren nur die Ordensritter und die Priesterbrüder berechtigt den weißen Mantel mit dem schwarzen Kreuz zu tragen. Wer bereits im zivilen Leben Ritter war, wurde auch im Orden in den Ritterstand aufgenommen. Wer noch in jungen Jahren zum Orden kam, Kandidaten sollten mindestens 14 Jahre alt sein, waren im Ausnahmefall aber auch jünger, musste sich erst als Novize als würdig erweisen. Direkte Erhebungen in den Ritterstand waren im Orden selten.
Im Gegensatz zu den Rittern außerhalb des Ordens tragen die Ordensritter keine individuellen Merkmale. Rüstung und Waffen befinden sich auf dem aktuellen Stand der Zeit. So waren es Ritter des Deutschen Ordens, die als erste Pulverwaffen einsetzten.
Zierrat und Tand, wie Rittergürtel und Helmzier sind den Ordensrittern verboten. Lediglich die Hoch- und Großmeister trugen individuelle Merkmale. Allerdings wurde diese Regel im Laufe der Zeit immer wieder aufgeweicht. So fanden sich zahlreiche Darstellungen, auf denen Ritter zusätzlich zum Ordenskreuz ihr Familienwappen auf dem Schild führten.
Im Gegensatz zu weltlichen Rittern ist der Ordensritter angehalten sein Schwert nur in der heimischen Komturei abzulegen. Selbst als Gast auf anderen Burgen verlangt die Ordensregel das Tragen des Schwertes. Begründet liegt dies in dem Anspruch das Recht zu sprechen. So wurden Ordensritter oft um rechtliche Entscheidungen gebeten. Ihr umgegürtetes Schwert dient daher auch als Zeichen ihres Standes im Rechtswesen.
Ordensritter wiederum unterstanden rechtlich nur dem Papst. Nur dieser durfte über sie richten.
Sariantbrüder im Deutschen Orden
Sariant, auch Sarjantbrüder genannt, stellten einen großen Teil der bewaffneten Ordensmitglieder. Sie entstammten oft aus niedrigem Adel oder dem reichen Bürgertum. Die Aufnahme in den Orden bedeutete Sicherheit und den Zugang zu modernen Waffen und Rüstungen, die sonst nicht finanzierbar gewesen wären. Angeleitet wurden die Sariantbrüder von den Ordensrittern. Innerhalb unserer Darstellung haben alle Anwärter ein Jahr als Sariantbruder zu "dienen". In dieser Zeit vermitteln wir ihnen die Basiskenntnisse, damit sie, in den Ritterstand erhoben, sowohl im Kampf, wie auch im Diskurs bestehen können.
Novizen im Deutschen Orden
Der Knappe war der junge Angehörige eines ritterlichen Geschlechts, der noch nicht zum Ritter geschlagen war. Bereits im Kindesalter wurden die Jungen von ihren Müttern im christlichen Geist erzogen. Im Alter von 4 Jahren übernahm der Vater oder ein Geistlicher seine weitere Unterrichtung. Hier erlernte er höfische Umgangsformen, zu musizieren und das Lesen, Schreiben und Rechnen.
Im Alter von etwa 14 Jahren wurden die Jungen dann als Novizen zur weiteren Erziehung an den Orden übergeben. Gemeinsam mit anderen Jungen erlernte der Novize hier das Kriegshandwerk und den Umgang mit verschiedenen Waffen. In dieser Ausbildungszeit wurde der Schwertkampf zunächst mit hölzernen Waffen geübt. Wichtiger aber noch als der Kriegsdienst war das Erlernen von Demut. Novizen dienten als Diener für alles. Der Ausbilder der Novizen trägt die Bezeichnung Novizenmeister.
Wiewohl die meisten Novizen ihr heimisches Kloster nicht verlassen durften, stand es dem Novizenmeister frei, einzelne Novizen in die Betreuung durch einen Ritter zu geben, analog zu den weltlichen Knappen.
Während der Feldzüge war er dann für die Instandhaltung der Waffen zuständig, oder er leistete erste Hilfe, wenn sein Herr verwundet war.
Die wichtigste Pflicht des Novizen war es, das Überleben seines Herrn und Ritters sicherzustellen. Dabei hatte er auch sein eigenes Leben zu riskieren.
Mit 16 Jahren oder auch später bei einer besonderen Gelegenheit erfolgte dann die lang erwartete Schwertleihte (Ritterschlag). Dieser Handlung gingen Fasten und Beten sowie die heilige Kommunion voran. Zur Zeremonie gehörte weiter, dass zwei Ritter die ritterliche Herkunft, den christlichen Glauben und die Fähigkeit des Knappen, seine künftigen Pflichten erfüllen zu können, bezeugten.
Im Orden erfolgt die Aufnahme als Ritter mit dem Schwur, den alle Ritter dem Orden zu leisten haben.