Schwerter und Waffen


Immer wieder hört man, Waffen, insbesondere Schwerter, seien etwas besonderes gewesen, wertvoll oder selten. Hier wird tatsächlich viel Unsinn erzählt. Das liegt daran, dass Material, also Metall, im "Mittelalter" tatsächlich teurer war als die Arbeit eines Menschen. Heutzutage ist es ja eher andersherum. Gleichzeitig war es so, dass die Materialwirtschaft, also das Fördern von Erz und die Verhüttung in der Hand eben jener Menschen war, die dann auch Schwerter produzierten bzw. produzieren ließen.

Das Fallbeispiel der Stadt Nürnberg zeigt dies recht deutlich, die auf eine Jahresproduktion von rund 17.000 Klingen im Mittelalter kommt. Schwerter waren also eher nicht selten und auch nicht übermäßig teuer. Dazu zählen natürlich auch die entsprechenden Unterarten der Klingen, wie das Lange Messer.


Allgemein waren Waffen recht weit verbreitet, der Dolch am Gürtel gar obligatorisch. Nicht verwunderlich in einer Zeit, in der es eine organisierte Strafverfolgung durch eine staatliche Behörde, also quasi die Polizei, nicht gab. Man musste selbst für sein Recht, aber auch für sein Wort einstehen. Und das im Zweifelsfall auch verteidigen.

Gleichwohl waren gewalttätige Auseinandersetzungen eben nicht an der Tagesordnung, genauso wenig wie im wilden Westen späterer Zeiten. Der Mensch an sich ist halt doch eher sozial und friedlich. Aber man wollte für den Ernstfall gewappnet sein.


Gleiches galt für die Rüstung. Ein Kettenhemd z.B. hatte schon seinen Preis, und natürlich auch sein Gewicht. Aber ein festes, gepolstertes Wams war für jeden erschwinglich.

Allerdings war die Qualität der Schwerter durchaus höchst unterschiedlich, und es wurde teilweise bereits Produktfälschung betrieben. Bekannt und begehrt waren die "Ulfberth" Schwerter. Und so kopierten findige Schmiede den Schriftzug auf ihre eigene Ware um sie teurer verkaufen zu können.